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Schwefelgelb - ein Stück Sehnsucht

Zwischen Leidenschaft und Sucht, Genie und Wahn wurden die Insassen des Männervollzugs der JVA Bremen einen Tag vor Nikolaus auf eine Reise in die Zeit um 1850 mitgenommen. Überzeugend spielte das Ensemble von Wilde Bühne Bremen e.V. die Zerrissenheit Vincent van Gogh.

Dieser wurde als Grenzgänger, als Suchender gezeigt, der aus der Enge seiner gewohnten Umgebung ausbricht. Ein strenges Elternhaus und die Anforderungen der Gesellschaft erdrücken ihn. Die Malerei wird zu seinem Zufluchtsort. Er erlebt Rausch und absolute Verschmelzung mit den Farben. Doch immer wiederkehrende Selbstzweifel setzen sich wie schwarze Raben auf seine Seele. Alkohol wird zu seinem ständigen Wegbegleiter. Er verwahrlost, verliert den Bezug zur Wirklichkeit und den Kontakt zu anderen Menschen. Er isst Farben, schläft kaum, die Unmengen von Absinth versetzen ihn in wahnhafte Zustände.

Die Gefühle wechselten von Schatten zu Licht, von Farben zur Trostlosigkeit und von Exzessen zur Genügsamkeit. Das Spiel mit den Emotionen zog auch die Zuschauenden in den Bann und hebt damit die besondere Leistung der Schauspieler*innen hervor, da Gefühle in der JVA eher ein Tabuthema sind.

Für die Schauspieler*innen war die Kulisse und das authentische Publikum ebenfalls eine besondere Erfahrung. „Alle Akteure waren aufgeregt wie bei der ersten Aufführung“, so Michaela Uhlemann-Lantow, die gemeinsam mit Jana Köckeritz für die Geschäftsführung sowie künstlerische und pädagogische Leitung von Wilde Bühne Bremen e.V.  verantwortlich ist.

Die fast 80 Insassen haben das Theaterstück mit großem Interesse verfolgt und sich sehr engagiert an dem anschließenden Publikumsgespräch beteiligt. Die hohe Anmeldezahl habe ihn überrascht, zeige jedoch die Bedeutung von Freizeitangeboten, die zu den Aufgaben des Vollzugs gehören, so der stellvertretende Anstaltsleiter Jörg Köster.

Da alle Schauspieler*innen von Wilde Bühne Bremen eine eigene Suchterkrankung haben, konnten sie authentisch über Rausch, Grenzerfahrungen und einem abstinenten Leben – eine Voraussetzung für das Mitwirken bei Wilde Bühne – berichten. Hierbei haben die Schauspieler*innen die Gefangenen mit einer großen Offenheit an ihren persönlichen Erfahrungen teilhaben lassen. „Ich habe inzwischen einige Aufführungen gesehen und anschließende Publikumsgespräche erlebt, aber in keinem habe ich einen so tiefen Einblick erhalten. Die Bereitschaft, die Gefangenen teilhaben zu lassen, hat mich sehr beeindruckt“ äußert Anja Stache, Geschäftsführerin beim Verein Bremische Straffälligenbetreuung.  Es entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich mit gegenseitiger Wertschätzung begegnet wurde.

An dem sich anschließenden Publikumsgespräch hat sich auch Kim Schlangen, Vollzugsabteilungsleiterin und Frauenbeauftragte der JVA mit der Frage, inwieweit Kinder und Angehörige den Weg aus einer Sucht ebnen können, beteiligt. Dieses wurde kontrovers diskutiert, aber es herrschte bei allen Beteiligten Einigkeit, dass es immer professioneller Unterstützung bedarf, um langfristig abstinent leben zu können.

Das Theaterstück wurde in Kooperation von Wilde Bühne Bremen e.V. mit dem Verein Bremische Straffälligenbetreuung und der JVA Bremen erstmals hinter den Mauern aufgeführt. Unterstützt wurde die Aufführung von der Fritz-Hollweg-Stiftung. Dafür bedanken wir uns herzlich.

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HOPE

Eine Theaterkollage mit Insassen der Jugendvollzugsanstalt Bremen.

 

Wann:

Donnerstag, 19. Juni 2025

17.50 Uhr, JVA Bremen

 

Hoffnung ist das Band zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte. Sie lebt nicht in der Gewissheit, sondern im Dazwischen. Hoffnung ist der Glaube an Veränderung, Heilung oder Verbesserung, ohne die Garantie, dass es auch tatsächlich so kommt.

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Auf den Spuren der Hoffnung erarbeiteten Insassen der Jugendvollzugsanstalt Bremen unter der Leitung der Wilden Bühne Bremen e.V. eine fantastische Theaterkollage aus Schauspiel, Tanz und Musik.

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Ein Projekt des Vereins Bremische Straffälligenbetreuung in Kooperation mit Wilde Bühne Bremen e.V. sowie der JVA Bremen.

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Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch die Bremische Kinder- und Jugendstiftung, die DVJJ Landesgruppe, Die Sparkasse Bremen AG sowie die Waldemar-Koch-Stiftung.

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Fachgespräch

Fachgespräch

Am 04.06.25 fand in unseren Räumlichkeiten das Fachgespräch „Finanzielle Allgemeinbildung Jugendlicher und junger Erwachsener in Bremen“ unter Beteiligung von Politik, Bildung, Verbraucherzentrale und Schuldnerberatungen statt.

Der Austausch wurde mit einer Präsentation von Ines Moers, Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. eröffnet, die u.a. Informationen über die Forderung nach einer nationalen Finanzbildungsstrategie beinhaltete.

​Hieran schloss sich eine interessante Diskussion, inwieweit die Stärkung der Finanzkompetenz bereits im Lehrplan der Bremer Schulen verankert ist und ob Verbraucherzentrale und Schuldnerberatung als kompetente Wissensvermittlerinnen einbezogen werden können bzw. sollen. Es entstand die Idee, die Schuldnerberatung als Multiplikatorin in die berufliche Qualifizierungsreihe Wirtschaft, Arbeit, Technik (WAT) am Landesinstitut für Schule zu integrieren. Hierzu haben inzwischen die ersten Gespräche zwischen den Akteurinnen stattgefunden und man ist sich einig, Anfang 2026 eine Veranstaltung für die Themen der Schuldnerberatung in die Qualifizierungsreihe einzubinden.​ Darüber hinaus wurde unser Projekt „Finanzielle Allgemeinbildung im Jugendvollzug“ von unserer Mitarbeiterin Sandra Wischhusen vorgestellt. Es wurde deutlich, dass die Jugendlichen im Vollzug einen hohen Wissensbedarf rund um das Thema „Geld“ aufweisen und häufig bereits ver- bzw. überschuldet sind. Für diesen Personenkreis wäre u.E. ein niedrigschwelliges Angebot in der Schuldnerberatung nötig, um einer Verdichtung der Probleme vorzubeugen.​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Gruppenangebot für Partnerinnen von Inhaftierten

​Das Gruppenangebot richtet sich an Partnerinnen von Inhaftierten. Sie stehen seltener Im Fokus der Aufmerksamkeit, sind aber oftmals von einer Haftstrafe in ähnlichem Ausmaß betroffen.

 

Wir bieten Ihnen einen geschützten Raum, um sich in einer Gruppe Gleichgesinnter ohne Vorurteile auszutauschen und "einfach-auch-mal-Dampf-abzulassen"  mit Frauen in gleicher Lebenslage. 

 

Die Gruppe trifft sich jeden 1. Dienstag im Monat in unserer Geschäftsstelle in der Faulenstr. 48-52. Das Angebot ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. 

 

Kommen Sie einfach vorbei. Wir freuen uns auf Sie!
 

Faulenstr. 48 - 52 | 28195 Bremen

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Ansprechpartnerin: 
Frau Hahn
Fon    0421 7 92 93 11
Mobil 0160 92 63 44 19
hahn@vbs-bremen.de

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